# Stilleben mit Fruchtkorb
[Gemäldegalerie](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=institution&instnr=12)
Inventarnummer: 1786
Beschreibung
Die Wiederentdeckung dieses über lange Zeit fast vergessenen Malers begann in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts. Seine Lebensdaten sind erst seit 1955 zuverlässig bekannt. Inzwischen hat die Forschung ein recht umfängliches Oeuvre an Blumen- und Früchtestilleben Balthasar van der Asts zusammengetragen.
Es lässt vor allem seine maltechnische Schulung an den Werken des älteren Ambrosius Bosschaert (1573-1621) erkennen, mit dem er auch verschwägert war. In dem zeeländischen Middelburg um 1600, einer Nahtstelle zwischen flämischer und nordniederländischer Kunstauffassung, stellte die »Bosschaert-Dynastie« eine eigenständige Richtung dar, die die holländische Stillebenmalerei nachhaltig mitgeprägt hat. Balthasar van der Ast wurde in Middelburg geboren, weilte zusammen mit Bosschaert 1615 in Bergen op Zoom und trat 1619 zeitgleich mit dem älteren Roelant Saverij in Utrecht in die Lukasgilde ein. Im Dezember 1651 wurde er »aen de Oude Delft « begraben. In den Jahren ab 1632, als er in Delft arbeitete, hellte sich die Palette des Malers merklich auf. Die Gegenstände wurden gern in klaren lichten Farben, die Gründe in sanften hellen Grautönen gegeben. Aus dieser Schaffensphase stammt auch das kleine Täfelchen der Berliner Sammlung. Fast silhouettenhaft hebt sich das üppige, überbordende Arrangement von Früchten in einem flachen Flechtkorb von dem glatten, weißlichen Hintergrund ab. Das graphische Element wird noch durch die weit über die Fläche greifenden Blätter und Stiele betont, mit denen Weintrauben zwischen die schwereren Äpfel, Quitten und Pfirsiche gelegt sind. Dicht besetzt ist auch das untere Bildviertel, eine durch dunkeltonige Schattenpartien als Tischplatte gedachte Fläche. Zwischen Feigen, einer Pflaume und zwei exotischen Muscheln links und zwei von Nage- und Fäulnisspuren entstellten Äpfeln rechts liegt ein makelloser Zweig Kirschen. Bis in die Ecken hinein ist die gesamte Bildfläche angefüllt, jede Einzelheit in direkter Nahsicht wiedergegeben, wobei ein wohldurchdachtes Zusammenspiel von symmetrisch-statischem Aufbau des Ganzen und lebendiger Ausführung im Detail herrscht. Schmetterlinge, Mücken, Libellen, kleine Raupen, ein Salamander mit geringeltem Schwanz und eine große Fliege bewegen sich zwischen den Früchten, einem natürlichen Mikrokosmos zugehörig, in dem Frische und Verderblichkeit dicht beieinander liegen.
Erst die Malergeneration, der Balthasar van der Ast angehört, widmete sich eingehend der Darstellung einzelner Objekte und fand den ästhetischen Reiz in einer mikroskopisch genauen Wiedergabe der farblichen und stofflichen Besonderheiten. Mit geradezu penibler Genauigkeit sind die Schadstellen auf den Äpfeln, ist ein Safttropfen auf der Haut der Quitte im Korb auf dem Berliner Bild festgehalten. Aufgrund dieser überzeugend lebendigen Inszenierung fungiert die auf der Quitte sitzende Fliege nun als überzeugendes „trompe-l'œil“ (Augentrug). Zugleich drückt sich in derartig getreuen Stillebendetails aber auch ein zu dieser Zeit aufkommendes, ausgeprägtes Interesse an den naturwissenschaftlichen Beobachtungen aus.| Irene Geismeier / Katja Kleinert
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This artist was a member of the so-called Bosschaert Dynasty in Middelburg in Zeeland, where the northern and southern Netherlandish views of art met fruitfully in about 1600. This group of still-life painters based their painting technique on the work of Ambrosius Bosschaert the Elder, and influenced Dutch still-life painting in Utrecht, and Delft particularly. Van der Ast worked in Delft from 1632, where his palette lightened noticeably. The Berlin picture shows the clear, light colours of this period against an almost whitish-grey ground, from which the lavish arrangement of fruit in a woven basket stands out almost in silhouette. On the darker area of the table are figs, a plum, exotic shells and an immaculate cherry twig. The microc
Material/Technik
Eichenholz
Maße
Bildmaß: 14,4 x 20,1 cm; Rahmenaußenmaß: 28,7 x 34,2 cm
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- Gemalt ...
+ wer: [Balthasar van der Ast (1593-1657)](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=people&id=47349)
+ wann: 1632 [circa]
+ wo: [Delft](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=oak&ort_id=98)
## Links/Dokumente
- [Das Objekt bei SMB-digital](http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ExternalInterface&module=collection&objectId=870002)
## Schlagworte
- [Bild](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=23451)
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Stand der Information: 2021-01-30 18:35:59
[CC BY-NC-SA @ Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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- http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=870002&resolution=superImageResolution#1046261